Hendrik im Norden von Thailand

Nach der spontanen Aktion ein paar Tage auf Ko Chang zu verweilen zog es mich dann auch endlich in mein eigentliches Ziel: Thailand's Norden - Chiang Mai
Chiang Mai ist Thailands drittgrößte Stadt und hat mehr als 200 Tempelanlagen in und um die Stadt herum. Der Norden ist der komplette Gegensatz zu den Inseln im Süden, hier gibt es viele Berge und riesige Flächen Regenwald. Gerade für Trekking-Touren ist der Norden sehr beliebt und genau das wollte ich auch machen. Drei Tage durch den Regenwald wandern, auf Elefanten reiten, Rafting mit einem Bambusfloss und einfach mal etwas Ruhe genießen. 
Via Internet erkundigte ich mich nach Trekking-Touren und stieß dabei auf Chan Trekking. Ich schrieb Chan an und wir klärten alles per E-Mail ab. Seine Tour steht auch im Stefan Loose Reiseführer. Er holte mich sogar Sonntagabend am Flughafen in Chiang Mai ab und brachte mich zu meinem Hostel. Dort schlief ich eine Nacht und wurde am nächsten Tag von Chans Bruder mit einem Pick-Up an meinem Hostel abgeholt. Dort saß schon ein junges, deutsches Pärchen (Alexandra & Thomas) drin die gerade ihre Flitterwochen in Thailand machten. Dann fuhren wir noch zu einem Gästehaus an dem wir weitere zwei deutsche, befreundete Pärchen (Susanne & Peti / Kerstin & Thomas) aufgabelten. Diese vier jungen knapp 40-Jährigen Hüpfer machten zusammen Urlaub. Erster Eindruck: Ich alleine mit 3 Pärchen? Was mach ich hier nur?! Aber ganz ehrlich, es hat super viel Spaß mit den Leuten gemacht. Schon nach wenigen Stunden merkte ich gar nicht mehr, dass ich alleine mit 3 Pärchen unterwegs bin.
An Chans Haus angekommen wurde der Pick-Up mit Früchten, Gemüse und weiteren Lebensmitteln beladen. Chan stieg dazu und dann konnte es endlich losgehen. Wir fuhren erst noch zu einem Markt in Chiang Mai an dem wir uns mit Wasser und anderen Dingen eindeckten. Nachdem wir an einem Wasserfall hielten und uns abkühlten gab es erst einmal Lunch. Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die Berge wurden wir raus gelassen und wanderten von dort aus ca. 2 Stunden zu einem Bergdorf.
Bergauf, steil bergauf und immer weiter bergauf..steil runter, geradeaus und wieder bergauf..
Schon nach 10 Minuten lief uns der Schweiß nur noch so runter. 
Nachdem wir am Bergdorf ankamen duschten wir alle und Chan kochte uns ein leckeres thailändisches Abendessen. Wir saßen noch was beisammen und lauschten Chans Geschichten. Die Männer aus dem Bergdorf gehen Nachts immer jagen um sich Essen zu fangen. Um 22 Uhr überkam uns dann aber die Müdigkeit, sonst wären wir natürlich mit gegangen. Peti wollte unbedingt mit den Männern losziehen und ein Tier erlegen. Vielleicht war es aber doch ganz gut, dass er nicht mitgegangen ist. Denn als wir vor unserer Unterkunft saßen kam plötzlich eine Katze aus der Dunkelheit hervor. Er erschrak und sprang auf wie von einer Nadel gestochen. Wie hätte er wohl reagiert wenn er plötzlich mitten im Regenwald ein Schwein in der Dunkelheit sieht??
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen folgte eine weitere Wanderung durch den Regenwald. Diesmal ungefähr 3 Stunden mit einer Pause zwischendurch. Angekommen am Elefantencamp gab es erst mal Mittagessen und ein kleines Nickerchen. Danach ritten wir auf Elefanten durch den Fluss in Richtung unserer Unterkunft für die folgende Nacht. Nach einer knappen Stunde stiegen wir ab und stellten uns auf Bambusflosse mit denen wir weiter fuhren. Im Bergdorf angekommen genossen wir eine kalte Dusche und wieder mal leckeres Essen vom Meisterkoch Chan. Danach saßen wir noch am Lagerfeuer und Chan machte ein paar Witze mit uns. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter mit den Bambusflossen den Fluss entlang. Gerechte Rollenverteilung: Männer mussten mit Stöckern das Floss in die richtige Richtung lenken und die Frauen haben gedolmetscht. Wir hatten 2 Flosse, Chan und sein Freund standen jeweils vorne und zeigten in die Richtung in welche wir uns mit dem Stock abstoßen sollten. Die Frauen haben uns zugerufen wo der Frontmann gerade hinzeigt. Über 2 Stunden fuhren wir auf dem Fluss mitten durch den Regenwald. Man hat das Spaß gemacht. Das Floss von Peti, Thomas, Kerstin und Susanne kam leider nicht ganz trocken im Camp an. Drei mal fiel Peti hin, einmal sogar ins Wasser direkt neben einen Felsen. Kamen dann letztendlich aber heil und gesund im Camp an um unser letztes Mittagessen zu genießen. 
Dann fuhren wir noch zu einer Schmetterlings- und Orchideenfarm. Genau das richtige für mich..nicht!! Das war das einzige was wir uns meiner Meinung nach hätten sparen können. Danach wurden wir wieder zu unseren Unterkünften in Chiang Mai gebracht und freuten uns auf eine warme Dusche.

Mein Fazit: Echt ein lohnenswerter Trekking-Trip für 3 Tage durch den Regenwald. 85€ für eine super geführte Tour von unserem Reiseführer Chan. Kann diese Tour nur weiterempfehlen. 
Wer also mal in Chiang Mai ist schreibt einfach an chantrekking@gmail.com oder geht auf seine Seite www.chantrekking.com. Er ist ein super netter, witziger Typ und kennt sich sehr gut in der Natur aus. 

Abends sind wir noch mit allen was trinken gegangen und quatschten ein bisschen über die Tour. Am nächsten Tag habe ich mir einen Roller ausgeliehen und bin damit zum Tempel ''Doi Suthep''. Dieser liegt auf einem hohen Berg von dem man einen super Ausblick auf die Stadt hat. Abends ging es für mich per Nachtzug zurück nach Bangkok zu Philipp & Jonas um mit ihnen noch 3 Tage dort zu verbringen bevor es nach Sydney ging.

Hendrik auf Ko Chang - Spontan ist einfach am besten

Nach der Zeit auf Koh Tao war für mich klar, dass ich noch gern den Norden von Thailand sehen möchte. Geplant war erst zurück nach Bangkok und von dort weiter in den Norden nach Chiang Mai, unter anderem für eine 3-Tages Trekking Tour. Vorher aber noch 1-2 Tage nach Lopburi (die Affenstadt) ca. 2 Stunden von Bangkok. Also nahm ich die Nachtfähre am 30.09. Richtung Chumphong. Im Bauch des Schiffes war ein kleiner Raum, dort lagen links und rechts "Matratzen" direkt nebeneinander. So durfte ich es mir zwischen 20 Thailändern als einziger Europäer gemütlich machen. Ich kam mir vor wie auf einem Flüchtlingsboot..
Nach 7 Stunden Fahrt, etwas Schlaf und heftigem Wellengang der dafür sorgte dass sich ein Viertel der Leute auf dem Schiff übergeben musste kamen wir am Hafen in Chumphong an. Von dort aus im Bus nach Bangkok war ich auch wieder einziger Nicht-Thailänder, war schon ein wenig komisch muss ich sagen..
Dienstagnachmittag dann endlich in Bangkok angekommen wollte ich direkt weiter mit dem Zug nach Lopburi. Ich setzte mich in ein Café und schrieb Michel, einem alten Klassenkamerad von der Gesamtschule Nordkirchen, der zur Zeit ein Auslandssemester in Bangkok macht. Eigentlich wollte ich mir nur ein paar Tipps von ihm für den Norden und die Affenstadt einholen. Doch dann berichtete er mir von seinen Plänen mit anderen Studenten für ein paar Tage nach Ko Chang zu fahren. Spontan nach Ko Chang? Da bin ich doch dabei!
Also schlief ich eine Nacht bei Michel und so fuhren wir am nächsten Tag mit 4 anderen Studenten los Richtung Insel. Gegen 21 Uhr erreichten wir Trat (letzte Stadt auf dem Festland). Dort schliefen wir eine Nacht und fuhren Donnerstagmorgen mit der Fähre zur Insel. 
Auf Ko Chang angekommen trafen wir auf 4 weitere Studenten von Michels Uni. 
Nun waren wir 10 Personen: Fünf Deutsche, ein Finne, eine Finnin, eine Schweizerin, ein Niederländer (Nein, nicht ich) und eine Tschechin. Ein internationaler Mix, alle in einer Bungalowanlage am Lonely Beach. Wir mieteten uns Roller für unsere Zeit dort um damit die Insel unsicher zu machen. Am ersten und zweiten Tag fuhren wir direkt zu Wasserfällen mitten im Regenwald. Konnten zwar nicht von oben reinspringen aber eine Abkühlung im Fluss war trotzdem drin. Wurden natürlich auch ordentlich nass..denn es hat geregnet wie aus Eimern.
Am dritten Tag fuhren wir einmal um die komplette Insel um dort an einem einsamen Strand namens Long Beach schwimmen zu gehen. Doch schon nach 20 Minuten Fahrt platzte mein Hinterreifen. Glücklicherweise war 200m weiter eine Werkstatt. So ließ ich mir für knapp 4€ einen neuen Schlauch einbauen und weiter ging die wilde Fahrt. Irgendwann 5km vor unserem Ziel hörte dann die normale Straße auf und wir fuhren auf einem Mix aus Matsch und Steinen weiter. So wurden mal eben aus unseren Rollern Cross-Motorräder gemacht. Nach einer halben Stunde Berg runterrollen lassen und aufpassen das man auf dem Untergrund nicht wegrutscht kamen wir an einer verlassenen Bungalowanlage aus. Die Bungalows waren teilweise zerstört, leergeräumt oder voll Müll und keine Menschenseele weit und breit.
Ein paar hundert Meter weiter trafen wir auf einen komischen Mann an einem Resort der wollte, dass wir unsere Roller bei ihm abstellen und von dort zum Long Beach laufen. Dieser kam uns aber relativ suspekt vor und so fuhren wir einfach weiter. Mittlerweile fühlte ich mich wie im Horrorfilm. Dieses Gefühl wurde natürlich nicht nochmal bestärkt durch die 2 Worte "Good Luck" auf einem Schild am Resort. Das beruhigt einen doch wirklich sehr in so einer Situation.
Kamen dann letztendlich nicht am Long Beach sondern am Memorial Beach aus. Auch ein verlassener kleiner Strand am Ende der Insel. Blieben dort etwas, gingen schwimmen und dann machten wir uns auf den Rückweg bevor es dunkel wurde. Wollten ja nicht von irgendwelchen Hill Have Eyes oder Wrong Turn Schauspielern angegriffen werden. Bei dem verlassenen Resort mitten im Niemandsland hätte mich das wirklich nicht gewundert. 
Wieder am Bungalow angekommen gingen wir direkt zur Bar an der wir Morgens ein Abendessen abgeklärt hatten. Der Barbesitzer bot uns an, dass wir alles für ein Barbecue einkaufen und er es uns zubereitet. Kauften also direkt Morgens alles ein und mussten uns Abends nur an den gemachten Tisch setzen. Super leckeres Essen für 2,50€ pro Person.
Sonntagmorgen fuhr ich dann wieder Richtung Bangkok. Alles in allem 3 coole Tage auf Ko Chang aber nun freute ich mich nach den ganzen Inseln endlich mal was anderes zu sehen..

 <- Das Flüchtlingsboot

Die verlassene Bungalowanlage

Doch noch am Ziel angekommen..

 <- Schlange!!